KI-gestützte Lager- und Fahrwegoptimierung mit Clustering und Wertstromanalyse

17. Juni 2025

Die Intralogistik steht zunehmend vor Herausforderungen: steigende Kundenanforderungen, kürzere Lieferzeiten und Personalmangel. Künstliche Intelligenz (KI) und Lean-Methoden bieten hier große Potenziale, Prozesse effizienter und nachhaltiger zu gestalten. Dieser Artikel erläutert, wie Clustering-Algorithmen (K-Means, DBSCAN) und die Wertstromanalyse gemeinsam für eine smarte Lager- und Fahrwegoptimierung eingesetzt werden können.

 

Grundlagen des Clusterings

Clustering bezeichnet ein Verfahren, bei dem Datenpunkte anhand ihrer Ähnlichkeiten automatisch gruppiert werden. Es ist eine Form des maschinellen Lernens, die hilft, versteckte Muster in großen Datenmengen aufzudecken.

K-Means

K-Means ist ein Clustering-Algorithmus, der Datenpunkte in eine vorher festgelegte Anzahl von Gruppen (Cluster) einteilt. Jeder Cluster wird dabei durch einen Mittelpunkt, den sogenannten Zentroid, repräsentiert. Der Algorithmus ordnet Datenpunkte so zu, dass sie jeweils möglichst nah an ihrem Cluster-Zentrum liegen.

Die Stärke von K-Means liegt in seiner einfachen Anwendbarkeit und schnellen Berechnung. Es eignet sich besonders gut für regelmäßige und klar abgrenzbare Datengruppen. Der Nachteil ist, dass die Anzahl der Cluster im Voraus festgelegt werden muss und das Verfahren bei komplexen oder unregelmäßigen Mustern weniger gut funktioniert.

Ein typisches Anwendungsbeispiel ist die intelligente Einteilung eines Lagers in Zonen basierend auf tatsächlichen Zugriffsmustern. Anders als bei der klassischen ABC-Analyse, bei der Artikel statisch nach Zugriffshäufigkeit kategorisiert werden, ermöglicht K-Means eine dynamische und multidimensionale Gruppierung, indem es neben der Häufigkeit auch andere Kriterien wie Artikelgröße oder Bestellverhalten berücksichtigt.

DBSCAN

DBSCAN (Density-Based Spatial Clustering of Applications with Noise) ist ein Clustering-Algorithmus, der auf der Dichte der Datenpunkte basiert. Im Gegensatz zu K-Means benötigt DBSCAN keine vorgegebene Anzahl an Clustern, sondern identifiziert automatisch Regionen hoher Datendichte als Cluster und markiert weniger dicht besiedelte Bereiche als Ausreißer.

Die Vorteile von DBSCAN liegen in seiner Fähigkeit, komplexe Clusterformen zu erkennen und natürliche Gruppierungen in Daten sichtbar zu machen. Schwieriger gestaltet sich jedoch die Wahl der optimalen Parameter, und die Methode kann bei sehr großen Datenmengen langsamer sein.

Eine typische Anwendung wäre die Identifikation von Hotspots in einem Lager, wo besonders viele Bewegungen stattfinden. Diese Erkenntnisse ermöglichen es, gezielt Optimierungen an kritischen Stellen vorzunehmen.

 

Wertstromanalyse in der Intralogistik

Die Wertstromanalyse, ein wichtiger Bestandteil des Lean Managements, visualisiert sämtliche Prozessschritte und deren Zusammenhänge, um Ineffizienzen wie unnötige Wartezeiten und Transporte zu identifizieren und zu eliminieren.

Traditionell erfolgt die Analyse manuell und punktuell. Moderne KI-gestützte Wertstromanalysen hingegen nutzen Sensorik und Datenanalysen, um Prozesse kontinuierlich in Echtzeit zu erfassen und automatisiert Verbesserungspotenziale zu erkennen.

 

Die synergetische Kombination

Indem Clustering-Algorithmen Muster und Anomalien aufdecken und die Wertstromanalyse diese Erkenntnisse in den Gesamtkontext der Prozessoptimierung einordnet, entstehen nachhaltige Optimierungspotenziale. So lassen sich kontinuierlich Laufwege reduzieren, Lagerlayouts verbessern und die Effizienz der gesamten Intralogistik erhöhen.

 

Konkrete Anwendungen in der Praxis

Optimierung des Lagerlayouts

Mittels Clustering lassen sich Artikel und Lagerplätze intelligent gruppieren, basierend auf realen Nutzungsmustern. Ergänzt durch Heatmaps werden stark frequentierte Zonen sichtbar gemacht, sodass Artikel strategisch günstiger positioniert werden können, beispielsweise näher am Versandbereich.

Verbesserung der Fahrwege

Zunächst erfolgt eine grobe Gruppierung von Aufträgen oder Kommissionierpositionen mittels Clustering. Innerhalb dieser Gruppen werden anschließend detaillierte Routenoptimierungen durchgeführt. Durch dichtebasierte Analysen wie DBSCAN lassen sich zudem Verkehrs-Hotspots und Engpässe identifizieren und gezielt beheben.

 

Ausblick und Automatisierungspotenziale

Die kontinuierliche KI-gestützte Wertstromanalyse bietet die Möglichkeit, Prozesse laufend zu überwachen und dynamisch anzupassen. Sie ergänzt das menschliche Expertenwissen und hilft dabei, effiziente, datengetriebene Entscheidungen zu treffen. Moderne Systeme und Technologien bilden dabei die notwendige Infrastruktur.

 

Aufruf zur Zusammenarbeit: Pilotprojekt gesucht

Um die beschriebene Methode aus Clustering-Algorithmen und KI-gestützter Wertstromanalyse praxisnah und wirkungsvoll umzusetzen, suche ich aktuell einen Erstkunden für ein Pilotprojekt. Unternehmen, die Interesse an der Optimierung ihrer Lager- und Transportprozesse haben und von innovativen, datengetriebenen Ansätzen profitieren möchten, sind herzlich eingeladen, mit mir Kontakt aufzunehmen.

 

Fazit

Die Kombination von Clustering und Wertstromanalyse eröffnet enorme Potenziale für die effiziente und zukunftsfähige Gestaltung der Intralogistik. Durch datengetriebene Entscheidungen, automatisierte Analysen und kontinuierliche Optimierung sichern sich Unternehmen entscheidende Wettbewerbsvorteile.

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